Freitag, 31. August 2012
ROLL-UP
Übungsziel dieser Aufwärmübung ist die Mobilisierung und Stabilisierung der Wirbelsäule und des Beckens. Sie wird unterstützt durch die Muskelzüge im Powerhouse: Die Rückseite der Oberschenkelmuskeln sowie die Rückenmuskulatur wird verlängert.
Die Beine fühlen sich spiralisiert an (Wrap): Die inneren Oberschenkel werden in einer sanften Spannung in die Hüfte hochgezogen, saugen sich quasi in die Hüfte hinein.

Die Muskulatur auf der Außenseite des Oberschenkels zieht Richtung Außenseite des Knies in einer sanften Spiralbewegung zur Rückseite des Oberschenkels. Der Oberschenkel zieht sich im Gegenzug und zur Verlängerung der Spiralbewegung vorne und hinten in zwei Richtungen lang: Hierzu werden die Kniescheiben geliftet, der Oberschenkel hat eine softe Auswärtsdrehung, initiiert durch die innere Hüftgelenksmuskulatur, während sich der Unterschenkel soft nach innen dreht.

Der Rippenbogen schmilzt mit der Ausatmung weich und ohne Druck in die Matte, die Schlüsselbeine und Schulterblätter ziehen sich weit zur Seite auf. So wird verhindert, dass die Schultern nach hinten gepresst werden. Zusätzlich werden die Schulterblätter seitlich um den Rippenbogen gewickelt.

Ausführung: Mit dem Einatmen verlängern, das heißt, die Taille wird eng geschnürt, die Bauchdecke streckt sich, mit anderen Worten, der Bauch zieht sich aus der inneren Hüftmuskulatur nach innen und oben hoch. Die Rippen fächern sich im Rücken weit noch oben und unten auf und weiten sich zur Seite. So kreiiert man eine Verlängerung in der Lenden- und Brustwirbelsäule und man kräftigt die Atmung. Im Gegenzug bleiben die Schulterblätter stabil um die Rippenbögen gewickelt.

Mit der Ausatmung hebt sich der Kopf und es wird mit der Nase zum Bauch hin Wirbel für Wirbel aufgerollt. Das heißt, die Bauchdecke bleibt so gestreckt wie möglich, der Rippenbogen fächert sich weiter auf; die Hüftöffnung und Wicklung der Beine bleiben stabil. Die Arme können wahlweise für Anfänger so tief wie möglich nach vorne gezogen werden, um mit einer guten Schulterblattverankerung am Rippenbogen die C-Kurve in der Brustwirbelsäule zu vertiefen. Fortgeschrittene halten die Arme im 90 Grad-Winkel oder offener in der Aufrollbewegung. Ziel ist eine verlängerte C-Kurve in der Wirbelsäule für eine geschmeidige Aufrollbewegung.

Aufgerollt wird bis in eine nach vorne geneigte, lange C-Kurve, die durch die Bauchstreckung und die Öffnung des unteren hinteren Rippenbogens nach vorne hin vertieft wird. Mit einem intensiven Gegenzug der Fingerspitzen in die eine Richtung und die Schulterblatt-Wicklung in die andere Richtung. Der Hals wird konsequent in Linie der Brustwirbelsäule verlängert. In dieser Position findet keine Pause statt, sondern die verschiedenen Muskelzüge arbeiten mit- und gegeneinander, um eine stetige Verlängerung zu erzielen.

Mit der nächsten Einatmung wird zum Rückrollen angesetzt, die Bauchdecke streckt sich aus der inneren Hüftmuskulatur, wodurch die Hüfte anfängt, sich nach hinten zu rollen. Den Rest der Bewegung wird ausgeatmet und es findet eine geschmeidige Abrollbewegung statt; hierbei ist es wichtig, dass die Hüftknochen sich abermals sehr weit für eine Verlängerung im vorderen Oberschenkel öffnen. Dabei bleiben die inneren Oberschenkel verlängert und die Beine generell spiralisiert. Diese Spannung in den Beinen unterstützt die Abrollbewegung der Wirbelsäule. Der untere hintere Rippenbogen fächert sich hierbei wieder auf, die Schultern wickeln sich im Gegenzug um die Rippenbögen.

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